Schleifsteine richtig verwenden
Heimwerker Ausstattung / 23.06.2022

Schleifsteine richtig verwenden

Wenige Dinge bringen einen echten Heimwerker oder eine echte Heimwerkerin zur Weißglut. Eines davon ist auf jeden Fall stumpfes Werkzeug. Wie gut, dass man mit einem Schleifstein und etwas Geschick dem ganz schnell entgegenwirken kann. So sind Messer und Äxte im Nu wieder scharf. Wir erklären dir wie das funktioniert und worauf du beim Kauf deiner Schleifsteine achten musst.

Welches Material ist das beste?

Schleifsteine findest du in einer Vielzahl verschiedener Materialien. Und natürlich haben all diese Materialien die eigenen Vor- und Nachteile. So wählst du zwischen den verschiedenen Naturschleifsteinen, Nassschleifsteinen und Schleifsteinen für den Trockenschliff.

Naturschleifsteine

Naturschleifsteine sind besonders langlebig, jedoch bei weitem nicht so günstig wie synthetische Schleifsteine. Die Qualität natürlicher Steine hängt stark vom Abtragungsort ab. Die genaue Korngröße für einen Schleifstein kann nicht festgelegt werden und der Schleifvorgang dauert länger als mit synthetischen Steinen. Naturschleifsteine werden daher immer seltener benutzt.

Theoretisch kannst du mit jedem natürlichen Stein schleifen. Das Ergebnis wird jedoch nur bei harten und feinen Steinen deinen Vorstellungen entsprechen. Hauptsächlich werden daher zwei Steine verwendet: Novaculit und Coticule.

Nassschleifsteine

Durch das Benetzen mit Wasser oder Öl können Nassschleifsteine nicht so stark erhitzen und damit schneller arbeiten. Zeitgleich werden die Späne abgetragen und so eine optimale Oberfläche erreicht. Zu den Nassschleifsteinen gehören Ölsteine und Wasserschleifsteine, beziehungsweise japanische Schleifsteine.

Ölsteine sind natürliche Schleifsteine, welche aus folgenden drei Mineralsorten hergestellt werden: Novakulit, Aluminiumoxid (Korund) und Siliziumkarbid (Karborund). Geeignet sind Ölsteine auch zum Schleifen mit Wasser. Wurde jedoch einmal Öl verwendet, sollte auch immer wieder darauf zurückgegriffen werden. Achte gerade beim Schleifen von Küchenmessern darauf, nur lebensmittelechtes Öl zu verwenden.

Wasserschleifsteine können sowohl aus natürlichen, als auch aus künstlichen Steinen hergestellt werden. Japanische Schleifsteine sind eine besondere Art der Wasserschleifsteine. Sie sind aus siliziumdioxidreichem Stein hergestellt und werden vor dem Verwenden bis zu einer Stunde in Wasser eingelegt.

Schleifsteine für den Trockenschliff

Ohne Wasser oder Öl kannst du mit keramische Schleifsteine und Diamantschleifsteine schleifen. Hier erfährst du, was diese Arten ausmachen.

Keramische Schleifsteine

Bei keramischen Schleifsteinen kann die Körnung genau angeben werden. Böse Überraschungen bleiben dir also auf jeden Fall erspart. Außerdem sind sie relativ günstig in der Herstellung. Trotzdem musst du bei der Wahl deines Steines aufpassen. Es gibt verschiedene Sorten, welche verschieden schleifen und demnach auch unterschiedliche Ergebnisse liefern. Zur Reinigung deines keramischen Schleifsteines kannst du Wasser und etwas Spülmittel verwenden.

Diamantschleifsteine

Natürlich werden für Diamantschleifsteine keine “echten” Diamanten verwendet. Die Industriediamanten werden in einer Platte eingelassen und fungieren so als Schleifstein. Ein großer Vorteil dieser Schleifsteine: Sie nutzen sich nicht ab! Die Diamanten stellen außerdem sicher, dass schnell geschliffen werden kann. Achte also am besten darauf, dass nicht zu viel Material abgetragen wird.

Schleifanleitung – So geht’s

Welchen Schleifstein wählst du? Einen Wasserschleifstein musst du zuerst in Wasser einlegen und Ölschleifsteine mit dem gewünschten Schmiermittel präparieren. Bei Trockenschleifsteine sind in diesem Sinne keine Vorbereitungen notwendig. Das Messer beziehungsweise das Objekt, welches du schleifen möchtest, musst du nun gleichmäßig und mit leichtem Druck über den Schleifstein ziehen. Ideal ist ein Winkel von 15 bis 20°. Je kleiner der Winkel ist, umso schärfer wird zwar das Messer, stumpft aber auch wieder schneller ab. Beim Schleifen gehst du kreuzweise vor und wechselst die Seite bei jedem Zug ab.

Angefangen wird mit einer groben Körnung. Bist du mit dem vorläufigen Resultat soweit zufrieden kannst du zu einer feineren Körnung wechseln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bei gröberen Schleifsteinen kannst du schnell zu Steinen mit höheren Körnung wechseln, bei feineren Schleifsteinen dauert der jeweilige Durchgang länger. Zu guter Letzt säuberst du deinen Stein entweder mit Wasser (Wassersteine) oder mit einem weichen Lappen (Ölsteine). So entfernst du den Staub am Stein. Anschließend lagerst du deine Schleifsteine trocken.

Durch den Schleifvorgang wird nicht nur Material vom zu schleifenden Objekt abgetragen, sondern natürlich auch vom Schleifstein. Dadurch kann sich im Stein eine Furche bilden, die ein gleichmäßiges Arbeiten beim Schleifen erschwert. Durch sogenannte Abrichtblöcke kannst du deine Schleifsteine wieder begradigen. So kann auch dein nächstes Messer perfekt geschliffen werden.

Hast du noch weitere Fragen zum Thema Schleifsteine? Wir freuen uns auf deine Kommentare!

Artikel von Michaela Kröpfl

Kommentare / Themen­vorschläge

Mache mit in der Vasalat Community! Wir freuen uns über deine Ideen oder Wünsche für neue Themen in unserem Blog!

guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments

Top-news für Hand- und Heimwerker jetzt abonnieren und

Gutschein sichern